Silberflocken erfreuen sich in der Kosmetikindustrie immer größerer Beliebtheit. Sollten auch Sie mit dem Gedanken spielen echte Silberflocken ihn Ihre Formulierungen zu integrieren, dann lesen Sie jetzt unbedingt weiter, damit Ihnen folgender Fehler nicht passiert. Wir möchten Ihnen heute von einem Fall berichten, bei dem Silberflocken 999 (Flocken aus 100 % kosmetischem Silber) in einer Formulierung, die Silber und Aloe Vera enthielt, ungewollt oxidiert sind und sich beinahe vollständig aufgelöst haben.
Was ist passiert?
Ein Kunde von uns (Kosmetikhersteller) hatte sich dazu entschlossen, Silberflocken in seine Formulierung zu geben, um seinem Produkt einen visuellen Mehrwert zu verleihen. Bei der ersten Bestellung Silberflocken gab es keinerlei Probleme – besagter Kunde hatte diese bereits erfolgreich verarbeitet und verkauft. Erst bei der zweiten Bestellung Silberflocken trat ein seltsamer Effekt auf: Die Flocken oxidierten im Produkt und lösten sich nahezu vollständig auf, wodurch unschöne, dunkle Flecken zurückblieben (siehe Bild).
Wie ging es weiter
Als wir mit der Situation konfrontiert wurden, waren wir zunächst ratlos. Weder der Kunde noch wir bei GoldCosmetica hatten Änderungen an der bewährten Formulierung vorgenommen. Es war unklar, warum es bei der ersten Charge keine Probleme gab, während sich die Silberflocken in der zweiten Charge so anders verhielten.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, haben wir den Kunden gebeten, uns einige der verwendeten Silberflocken, Proben seiner Lösung sowie die genaue Formulierung des Produkts zur Verfügung zu stellen. Diese haben wir sogleich ins Labor geschickt, um schnellstmöglich die Ursache für die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Silberflocken zu finden.
Die Ursache: Konzentration von Aloe Vera
Im Zuge der Laboruntersuchungen wurden sämtliche Inhaltsstoffe der Formulierung analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Oxidation der Silberflocken in der zweiten Produktcharge auf die in der Formulierung enthaltene Aloe Vera zurückzuführen war.
Aber wieso hat Aloe Vera in der ersten Charge zu keiner Oxidation geführt?
Wie sich herausgestellt hat, lag der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Charge in der Mischungsreihenfolge. Obwohl die Formulierung ansonsten identisch war, führte nur die zweite Charge zur Oxidation der Silberflocken. Es wurde festgestellt, dass die Oxidation nur auftritt, wenn die Silberflocken mit einer zu hohen Konzentration an Aloe Vera in Berührung kommen.
Fazit:
Eine Kombination von Silber und Aloe Vera in einer Formulierung ist grundsätzlich möglich. Allerdings muss dabei die Konzentration der Aloe Vera sowie die Mischungsreihenfolge sorgfältig beachtet werden, um eine unerwünschte Oxidation im Endprodukt zu vermeiden.